Achtsamkeit

Was bedeutet Achtsamkeit?


 

Achtsamkeit heißt alles, was im gegenwärtigen Moment geschieht, bewusst wahrzunehmen. Durch Achtsamkeit ist es möglich, anzuhalten und die Atmung, den Körper und die Gedanken aufmerksam zu beobachten. Mit Hilfe der Achtsamkeit können wir uns ganz auf das konzentrieren, was wir im gegenwärtigen Augenblick tun. Durch Achtsamkeit bleiben wir in stressigen Momenten wach und aufmerksam.

 

Achtsamkeit ist eine Fähigkeit die jeder erlernen kann und die trainiert und geübt werden kann. Diese Übung kann in jedem Moment stattfinden, beim Sitzen, beim Gehen, beim Stehen beim Essen, bei der Arbeit, während des Alleinseins und während des Zusammenseins mit anderen. Achtsamkeit kann sich auf jeden der menschlichen Sinne beziehen, auf das Riechen, das Sehen, das Schmecken, das Fühlen und das Hören.

     

Achtsamkeit bedeutet auch, dass man das, was im gegenwärtigen Moment wahrgenommen wird, nicht bewertet. Es ist zunächst einmal einfach da: Es muss nicht unbedingt „gut“ oder „schlecht“ sein, „richtig“ oder „falsch“, „angemessen“ oder „unangemessen“, etc.

 

Ausführungsmodalitäten


(a)   Informel (Alltagsroutineaufgaben, wie duschen, essen etc) dienen dem Bewusstwerden über das Hier-und-Jetzt, raus aus dem Autopiloten, um mit den Gedanken in der Gegenwart präsent zu sein und nicht in der Vergangenheit oder Zukunft zu verweilen

 

(b)   Formell (Sitz-, Gehmeditation) versetzt Sie in die Lage sich besser kennen zu lernen und mit ihren Gedanken und Gefühle umzugehen.

 

Wozu dient Achtsamkeit?


Steigerung der Konzentrationsfähigkeit:

Indem ich immer wieder auf den Gegenwärtigen Moment/Zustand fokussiere, trainiere ich meine Konzentrationsfähigkeit, die mir auch in anderen Lebenssituationen hilfreich sein kann

 

In herausfordernden / emotionalen Momenten Handlungsfreiheit behalten, statt impulsiv zu handeln:

"Ich bin nicht das Gefühl oder der Gedanke, denn ich kann das Gefühl / den Gedanken beobachten. Das Gefühl / der Gedanke kontrolliert nicht mich, sondern ich entscheide, wie ich mit dem Gefühl / den Gedanken umgehe."

 

Sich bewusst wahrnehmen und mit Stress umgehen lernen:

Mit zu bekommen, wie es mir gerade geht, ist essentiell für ein selbst bewusstes Handeln. Bin ich hungrig? Müde? Unruhig? Entspannt? Dies sind alles Signale, die mir im Alltag permanent durch meinen Körper rückgemeldet werden, aber im Autopiloten oder hektischen Alltag untergehen können. Einige werden sich selber erst über Zustände bewusst, wenn sie schon gestresst sind oder vor Hunger weiche Knie bekommen haben. Dabei hat ihr Körper schon viel früher Anzeichen gegeben, die durch bewusstes wahrnehmen, früher aufgefallen wären, um für die Bedürfnisse entsprechend zu sorgen.

 

Eigene Grundannahmen und Regeln identifizieren und lernen frei von Wertung zu leben: Durch das bewusste Wahrnehmen schwieriger Gedanken, Wertungen und Grundannahmen, können diese frühzeitig verlassen werden

 

Das Selbstvertrauen wächst: Durch eine dankbare, verständnisvolle, nachsichtige, wertschätzende und rücksichtsvolle Sicht auf die eigene Person

 

Nähe und Distanz etablieren sich: Im Alltag können wir dazu tendieren eigene Ansichten in das Gesagte des Gegenübers zu projizieren. Durch achtsames Zuhören können wir lernen, dem Gegenüber zu zuhören und eigene Ansichten als solche wahrzunehmen.


Achtsames Wahrnehmen von Emotionen: Sie lernen eine nicht bewertende und annehmende Haltung ihrer Emotionen, Gedanken und physiologischer Zustände oder äußerer Reize. Sie erlangen dadurch mehr Handlungsfreiheit und einen selbstfürsorglichen Umgang mit Ihren Emotionen.